Jochen Schimmang, geboren am 14. 3. 1948 in Northeim (Niedersachsen), aufgewachsen in Leer (Ostfriesland), dort 1967 Abitur. 1967/68 Wehrdienst, von 1969 bis 1974 Studium der Politischen Wissenschaften in West-Berlin. Nach dem Diplom drei Jahre arbeitslos. Wechselnde Wohnorte: Hamburg, Wiesbaden, Bochum, Köln, Paris, Leer. Seit 1977 Lehrer für Deutsch als Fremdsprache, zuerst an der VHS Balingen (Baden-Württemberg), dann am Sprachzentrum Waldbröl (NRW), ab 1984 an der Bergischen Universität Wuppertal. Seit 1993 freier Schriftsteller. Regelmäßige Mitarbeit im Hörfunk sowie bei diversen Zeitschriften und Tageszeitungen. Im Wintersemester 1996/97 Poet in Residence an der Universität Essen, 2000/2001 Gastprofessor am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Seit 2005 lebt Schimmang mit seiner Frau Sabine in Oldenburg.
* 14. März 1948
von Heribert Hoven
Essay
„Meine Reglosigkeit. / Vor einem grünen Telefon / mit schwarzen Tasten sitzend.“ So beschreibt Jochen Schimmang in dem Gedicht „Leeres Büro, früher Nachmittag“ (1986) den Zustand der Erstarrung in einer Situation, in der Kommunikation (noch) nicht möglich ist. Der „Stillstand der Gedanken / und Wünsche“ erweist sich indes nicht als fruchtlos, sondern als Attraktion, als Voraussetzung für eine Wahrnehmung besonderer Art: Ein nichtsprachliches Geräusch durchbricht die Stille und verbindet Räume, die als die entferntesten gelten: Vergangenheit und Gegenwart, Alltag und Gefühl: „Aufmerksamkeit, plötzlich, / für ...